Was der Weihnachtsmann bringt…
Es war wieder jene Jahreszeit, in der Frauen aus 90% Schal bestehen.
Und es war verdammt kalt und ungemütlich. Kurz gesagt, es war Weihnachten.
Mary fragte sich jedes Jahr wieder, warum sie eigentlich Weihnachten feiert – schließlich kommt es doch jeden Tag vor, dass ein Mann geboren wird, der sich später für Gott hält.
So auch Lars, ihr angetrauerter (angetrauter) Ehemann. Sie hatte ihn vor ein paar Tagen noch gefragt:
„Du, Lars, was bekomme ich zu Weihnachten?“
„Das, was der Weihnachtsmann dir bringt…“
„Den gibt’s doch gar nicht.“
„Oh, das ist jetzt aber blöd für dich…“
Der Wunschzettel von Mary Krismes
Aber Mary wusste ja, dass Lars es meistens nicht so meinte. Ihre einzige Angst war gewesen, dass ein Haushaltsgerät kaputt gehen könnte.
Den Wunschzettel hatte sie dieses Mal recht zeitig geschrieben:
Als dann aber der Abend da war und man zur Bescherung kam, da passierte es. Mit Urgewalt.
Plötzlich und endgültig.
Unwiederbringlich riss Mary an diesem Abend der Geduldsfaden. Ein Fiat 500 hätte es sein sollen. Wenigstens.
Ein Smart hätte es vielleicht auch getan.
Aber ein Moped?
Ein Moped mit Beiwagen?
Das war zu viel. Deutlich zuviel.
Mary’s Rache an Lars Krismes
Ohne lange zu überlegen rief sie via WhatsApp den WRE (Weihnacht-Rache-Engel) und klagte ihm ihr Leid. Der Engel Alice hatte früher jahrelang bei der Zeitschrift „Emma“ gearbeitet und war auf derartige Situationen bestens vorbereitet.
Kurzerhand besann sich Alice auf ihre magischen Kräfte und verwandelte Lars flugs in einen ziemlich kleinen Mann mit einer ziemlich kleinen, roten Zipfelmütze.
„Forthin sollst du der Weihnachtsmann sein und jedes Jahr am 24. Dezember die lieben Menschen beschenken. Und wenn du artig bist, bekommst du noch Klamotten und ein Paar Stiefel.“
Sie glauben diese Weihnachtsgeschichte nicht?
Es gibt Beweise:
Wie sollte denn der Weihnachtsmann in Normalgröße durch den Schornstein passen?
Happy Xmas
PS: Das Lied von Lars Krismes, also dem Mann von Mary – so würde es heute klingen: