Der Tod von Venedig

Untergang.

Seit Jahren schon wird kolportiert, dass Venedig in naher Zukunft untergehen wird. Allerdings geht aus einer neuen Studie hervor, dass dies bereits um 2100 geschehen könnte. Diese aktuelle Studie zum Klimawandel hat davor gewarnt, dass Venedig bis 2100 unter Wasser stehen wird, wenn die Beschleunigung der globalen Erwärmung nicht eingedämmt wird. Denn das Mittelmeer wird im nächsten Jahrhundert voraussichtlich um bis zu 140 Zentimeter ansteigen. Der Grund: Unsere Ozeane und Meere dehnen sich aufgrund der erhöhten Konzentrationen von Treibhausgasen, die die Temperatur der Erdatmosphäre erhöhen, weiter aus.

Venice / Venedig Abendstimmung

Urlauber, die Venedig in den Wintermonaten besuchen, erleben oft stark erhöhte Wasserpegel, was mit dem Problem der globalen Erwärmung verbunden ist.
Derzeit erlebt die Stadt die höchsten Überschwemmungen seit Jahren. Man nimmt an, dass dies von starken Gezeiten verursacht wird, die durch die Bora, einen Winterwind aus dem Nordosten, verursacht werden.

Venedig zu Atlantis?

Steigende Wasserstände sind etwas, mit dem Venedig seit vielen Jahren zu kämpfen hat. Überschwemmungen sind an der Tagesordnung. Die Venezianer nennen das Phänomen den “acqua alta” (Hochwasser), und das geschieht normalerweise zwischen November und März. Jedes Jahr werden auf den Straßen provisorische Stelzenwege gebaut, damit sich Fußgänger überhaupt noch fortbewegen können.

Besorgniserregend ist auch die Schlussfolgerung des neuen, in Quaternary International veröffentlichten Berichts, dass große Teile der Westküste Italiens und der Nordadria bis 2100 ebenfalls überflutet werden könnten. Die Forschungsstudie der ENEA*) untersuchte Mühlsteinbrüche am Mittelmeer, um die Veränderungen des Meeresspiegels seit der Aufgabe der Steinbrüche zu bewerten. Die Daten wurden verwendet, um mögliche zukünftige Anstiege vorherzusagen.

Markusplatz / Venedig
Markusplatz / Venedig

Für die Touristen in Venedig ist der Anblick der Markuskirche, der sich auf dem überfluteten Platz widerspiegelt, ein neuartiges, interessantes Erlebnis, aber für die Bewohner und Gouverneure der Stadt ist es ein Anlass zu großer Sorge. Wichtige historische Denkmäler, Kirchen und die allgemeine Architektur sind von Schäden bedroht, und wie durch Berichte wie die neueste ENEA-Studie immer wieder bestätigt, verbessert sich die Prognose für die Zukunft Venedigs nicht.

*) Italienische Nationale Agentur für neue Technologien, Energie und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung

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