Eiswasser
In diesem Photoshop Tutorial beschäftigen wir uns mit der Fragestellung, wie man Wasser fotografiert, so dass es kristallklar und scharf aussieht, als wenn es gefroren wäre. Photoshop Tutorial mit Bildmaterial zum Download.

Die schlechte Nachricht zuerst. Der Automatikmodus an der Kamera muss ausgeschaltet werden.
Die gute Nachricht: Bei einer sehr kurzen Verschlusszeit lässt man das Wasser optimal einfrieren und das Wasser wird kristallklar wie Eis.
Das Beispielfoto hat die Metadaten:
Die Blende ist 4, also eine relativ offene Blende (auch um den Hintergrund unscharf erscheinen zu lassen), die Verschlusszeit jedoch beträgt nur 1/1250 Sekunden. Die restlichen Werte: ISO 200, 50 mm Brennweite.
Bei einer Vergrößerung auf 100 % sieht man deutlich und kristallklar die einzelnen Wasserpartikel.
Nachbearbeitung Postproduktion
Vorbereitung
Bei genauem Hinsehen stellt man fest, dass sich der Brunnen nicht genau in der Waage befindet. Deshalb benutzt man jetzt zunächst das „Gerade ausrichten Werkzeug“, um diesen Fehler zu korrigieren.
Im nächsten Schritt nimmt man den „Weißabgleich“ vor, indem man mit der Pipette auf einen neutralen Bereich (grau oder weiß) klickt. Der ursprüngliche Wert von 4650 ändert sich auf 4900 Kelvin. Allerdings kann man an dieser Stelle bereits „künstlerisch“ wirksam werden, indem man die Farbtemperatur bewusst auf 4000 Kelvin und den Farbton auf 0 senkt. Dann erhält das Wasser die von vielen Fotografien bekannte bläuliche Färbung.
Bearbeitung
Das „Eiswasser“ soll sich deutlicher vom Hintergrund abheben. Deshalb passiert jetzt in den Grundeinstellungen Folgendes:
- Lichter / Weiß anziehen (+8 / +6) Achten Sie auf die Warnung zur Lichterbeschneidung (Dreieck oben rechts)
- Klarheit erhöhen (+5)
Da die Aufnahme schon sehr ausgewogen ist, lassen sich die Werte nur noch minimal verändern.
Wer die Farben noch intensivieren möchte, kann das mit den Reglern „Dynamik“ bzw. „Sättigung“ tun, allerdings ist hier Fingerspitzengefühl angeraten. Die Farben wirken besonders mit dem Regler „Sättigung“ leicht unnatürlich, das Foto wird zu bunt.
Bildschärfung
Für die Schärfung des Bildes vergrößern wir die Ansicht auf 100% (unten links), um die Wirkung besser beurteilen zu können. Ich halte hier einen Betrag von ca. 80 bei einem Radius von 0,5 für angemessen. Wenn man abschließend den Regler „Maskieren“ bei gedrückter „Alttaste“ betätigt, kann man ihn soweit bewegen, bis man nur noch die Kanten sieht, die ja im Gegensatz zu den flächigen Bereichen geschärft werden sollen.
Beschneiden des Fotos
Nachdem man das Foto in Photoshop geöffnet hat, kann man das Bild noch etwas beschneiden. Es wirkt dann für den Betrachter interessanter.
Um die Wirkung des „Eiswassers“ prägnanter zu machen, kann man auch in Photoshop noch einmal nachschärfen, und zwar mit dem Hochpassfilter (Filter >> Sonstige Filter >> Hochpassfilter). Um diesen anzuwenden, muss man die Ebene allerdings einmal kopieren (Strg+J) und in den Modus „Ineinanderkopieren“ setzen. Im Hochpassfilter selbst benutzt man einen Wert zwischen 4 und 5.
Vignette und Rahmen
Ein letzter Schritt, um den Blick des Betrachters auf den Fokus, also das „Eiswasser“ zu lenken, ist das Erstellen einer Vignette. Wie immer in gängigen Bildbearbeitungsprogrammen gibt es auch hierfür mehrere Wege.
Der meiner Meinung nach schnellste Weg ist der über den Camera Raw Filter.
Hier benutzt man den Radial-Filter, um eine Auswahl zu erstellen und dann entweder Außen abzudunkeln oder innen aufzuhellen.
Wer will, kann sich ohne großen Aufwand einen Rahmen um das Bild herum legen. Photoshop liefert unter Aktionen eine Auswahl an „Rahmen“ mit.
Man kann sich allerdings auch Rahmen selber basteln. Dazu mehr in einem weiteren Workshop.
Download der Originaldatei im Raw-Format
In diesem Photoshop Tutorial sind Sie mit speziellen Kameraeinstellungen und effektiven Bildschärfungstechniken vertraut gemacht worden.